Sumpfschrecke

Biologie

Die Sumpfschrecke kann am besten anhand ihres einzigartigen Gesangs entdeckt werden. Er gehört zu den typischen Geräuschen von Sumpfgebieten, Uferlandschaften und Mooren. Beim Singen wird eine Hinterschiene entlang des Vorderflügels nach hinten geschleudert. Dabei entsteht ein „tick“-Laut, der etwa 15 m weit zu hören ist.

Lebensraum

Strikte Bindung an Feuchtgebiete wie Flachmoore, sumpfige Gebiete in den Flussauen, feuchte Wiesen. Sie kann auch in feuchten Gräben vorkommen, wenn in der Nähe weitere geeignete Habitate vorhanden sind.

Verbreitung

In der Schweiz kommt die Art ausser im Tessin in allen Landesteilen vor, wobei sie an Moorlebensräume gebunden und daher eher selten ist. Auch in Deutschland und Österreich ist die Sumpfschrecke mit wenigen Verbreitungslücken weit verbreitet, aber durch den Rückgang von Moorlebensräumen und Feuchtgebieten ist sie auch in diesen Ländern selten geworden. Es werden Gebiete von der Ebene bis in Höhen von 3000 m besiedelt.

Gefahren
  • Trockenlegung von Feuchtstandorten
  • Nutzungsaufgabe von Feuchtwiesen (Streuwiesen)
  • Düngung von Feuchtwiesen
  • Verlust von Saumstrukturen wie z.B. Saumstreifen entlang von Gräben
  • Fragmentierung der Lebensräume
Mensch & Tier
Fördermaßnahmen

Gemäss Merkblatt der Schweizerischen Vogelwarte und des FiBL:

  • einmalige Teilmahd von Feuchtwiesen spät im Jahr
  • Erhaltung und Förderung von feuchten Stellen/Senken im Grünland
  • Förderung von Saumstreifen entlang von Bächen und Gräben
  • Gestaffelte Mahd
  • Beweidung durch geeignete Rinderrassen von ufernahen Flächen in Sumpfgebieten und Feuchtwiesen
  • Wiedervernässung entwässerter Flächen
Feuchte Bergwiesen bieten gute Habitate für die Sumpfschrecke
Beobachtungstipps
Beobachtungstipps
Sehen und hören

In Feuchtgebieten wie Flachmooren, Sümpfen entlang von Bächen und Flüssen ist die Art sicher zu finden.

Leise «Tick»-Laute, die durch einen Abstand von knapp einer Sekunde getrennt sind und die bis etwa 15 m weit zu hören sind.

Und so tönt die grosse Sumpfschrecke
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Spuren
Mehr Informationen
Heuschrecken der Schweiz - ebook
Autor
Baur et al.
Verlag
Haupt Verlag
Der Kosmos Heuschreckenführer
Autor
Bellmann et al.
Verlag
Kosmos Verlag
Rote Liste der gefährdeten Arten der Schweiz: Heuschrecken
Autor
Monnerat et al.
Verlag
Bundesamt für Umwelt BAFU
Status
migriert

Blauflüglige Ödlandschrecke

Biologie

Die Blauflüglige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens) ist eine Heuschreckenart aus der Familie der Feldheuschrecken (Acrididae). Sie zeichnet sich besonders durch ihre blauen Hinterflügel aus, die im Flug sichtbar werden und sie leicht identifizierbar machen.

Die Grundfärbung der Tiere ist variabel und reicht von grau über braun bis hin zu gelblich, was eine gute Tarnung auf sandigen oder steinigen Böden ermöglicht. Die Hinterflügel sind leuchtend blau mit einem schwarzen Rand.

Lebensraum

Die Blauflüglige Ödlandschrecke bevorzugt Trockenrasen und trockene, Felsensteppen, Kiesgruben, Bahndämme und Ruderalflächen, aber auch artenreichen Auenlandschaften mit ihren weiten Schotterflächen.

Verbreitung

In der Schweiz ist die Blauflüglige Ödlandschrecke vor allem im Wallis, im Tessin und entlang des Jurasüdhangs verbreitet. Im Unterengadin und Münstertal sowie in anderen Regionen der Schweiz kommt sie ebenfalls, jedoch nicht häufig, vor. Die Blauflügelige Ödlandschrecke besiedelt sonnige, teilweise steinige Trockenrasen wie Felsensteppen, kann aber auch in Kiesgruben und auf Schotterbänken von den Talböden bis gegen 2000 m ü. M. angetroffen werden.

Gefahren
  • Die grösste Gefahr für die Blauflüglige Ödlandschrecke ist der massive Lebensraumverlust durch die intensive Landwirtschaft in den letzten 40 Jahren.
Mensch & Tier
Fördermaßnahmen

Gemäss dem Merkblatt der Schweizerischen Vogelwarte und des FiBLs:

  • Extensive Weiden: Möglichst stark entbuschen, Pioniergehölze rasch entfernen
  • Die Vegetation möglichst niedrig und offen halten, Störstellen zulassen
  • Felsbändchen, Lesesteinhaufen, Trockenmauern nicht verbuschen lassen
Lebensraum für die Ödlandschrecke: gut besonnte, trockene und warme Standorte mit einer lückigen Vegetationsdecke.
Beobachtungstipps
Beobachtungstipps
Sehen und hören

Die Art kann an steinigen, trockenen, offenen, stark besonnten Lebensräumen beobachtet werden. Sie ist eine wahre Tarnkünstlerin. Erst wenn man ihr nahekommt, fliegt sie auf und entfaltet im Flug ihre blauen Flügel. Ist die Blauflüglige Ödlandschrecke gelandet, ist sie wieder so gut getarnt, dass sie kaum mehr zu finden ist.

Auch der Gesang ist sehr diskret und leise, und somit kaum hörbar.

Und so tönt die Ödlandschrecke
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Die Körperfarbe der Blauflügeligen Ödlandschrecke ist von Tier zu Tier unterschiedlich. So passt sich das Insekt an seinen jeweiligen Lebensraum an.
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Heuschrecken der Schweiz - ebook
Autor
Baur et al.
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Der Kosmos Heuschreckenführer
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Bellmann et al.
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Rote Liste der gefährdeten Arten der Schweiz: Heuschrecken
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Monnerat et al.
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Status
migriert

Grosse Höckerschrecke

Biologie

Die Große Höckerschrecke (Arcyptera fusca) ist mit ihren leuchtend roten Hinterschenkeln, mit den gelb-schwarzen Streifen an den Hinterbeinen und ihrer Grösse (Weibchen können bis 4 cm gross werden) eine besonders auffällige, farbenfrohe Heuschrecke. Die Weibchen haben verkürzte Flügel und können nicht fliegen, die Männchen sind hingegen gute Flieger und erzeugen im Flug ein weiches Schnarren.

Die Eiablage erfolgt an offenen Stellen in sandigen, erdigen bis tonigen Boden. Die Embryonalentwicklung ist je nach Witterung ein bis mehrjährig. In der Regel gibt es fünf Larvalstadien bis zum Imago. In den Trockenjahren kam es im Engadin zu einer Massenvermehrung Grossen Höckerschrecke kommen.

Lebensraum

Extensiv genutzte Trockenwiesen und -weiden tieferer und höherer Lagen mit teilweise offenen Bodenstellen

Verbreitung

In der Schweiz im Wallis, Tessin, Engadin und Puschlav. In Deutschland nur noch auf der Schwäbischen Alb. In Österreich in drei Verbreitungsschwerpunkten: Am Westrand von Wien, am Nordostrand der Alpen und am Ostrand des Granit- und Gneisplateaus. Die Höhenverbreitung ist je nach Lebensraum von den Tallagen bis über 2500 m ü. M.

Gefahren
  • Die grösste Bedrohung für die Vorkommen der Grossen Höckerschrecke geht von der Nutzungsaufgabe oder einer Intensivierung der Nutzung aus.
Mensch & Tier
Fördermaßnahmen

Kleinräumig unterschiedliche Sukzessionsstadien sind für die Art wichtig, weshalb (gemäss Orthoptera.ch) zur Förderung eine Beweidung der Mahd vorzuziehen ist. Die optimierte Mahd hat kleinräumig und im Rotationsverfahren zu erfolgen. Offene Bodenstellen können künstlich geschaffen werden. Im Engadin kann die Art jedoch auch auf den kurzrasigen Bergwiesen, die gemäht werden, angetroffen werden.

Trockenwarme Wiesen und Weiden mit teilweise offenen Bodenstellen und Gebüsche sind ideal für die Grosse Höckerschrecke.
Beobachtungstipps
Beobachtungstipps
Sehen und hören

Im Engadin ist die Grosse Höckerschrecke auf Wanderungen entlang extensiv genutzter Wiesen regelmässig anzutreffen.

Der laute Gesang dieser Art dürfte jedem Bergwanderer schon aufgefallen sein, unverkennbare "chrä chrä tschschsch chrä"-Laute. Bei tiefen Temperaturen oder Störungen, äussern die Männchen über längere Zeit nur isolierte Silben. Im Flug erzeugen sie ein leises, raschelndes Geräusch.

Und so tönt die grosse Höckerschrecke
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Heuschrecken der Schweiz - ebook
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Baur et al.
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Der Kosmos Heuschreckenführer
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Bellmann et al.
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Rote Liste der gefährdeten Arten der Schweiz: Heuschrecken
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Monnerat et al.
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Bundesamt für Umwelt BAFU
Status
migriert

Warzenbeisser

Biologie

Der Warzenbeißer (Decticus verrucivorus) ist ein Vertreter der Familie der Laubheuschrecken (Tettigoniidae). Er ist eine der grösseren, auffälligen Arten, die heute v.a. auf Wiesen der Voralpen und Alpen beobachtet werden kann. Er frisst zu 1/3 pflanzliche Nahrung wie Gräser und Kräuter, zu 2/3 kleine Insekten. Er singt nur bei Sonnenschein. Weibchen haben einen deutlich sichtbaren Legestachel, mit denen sie die Eier in den offenen Boden ablegen. Die Entwicklungszeit geht über bis zu 7 Larvenstadien und kann von einem Jahr bis zu maximal 7 Jahren dauern.

Der Name "Warzenbeißer" stammt aus der Volksmedizin. Es wurde angenommen, dass das bei einem Biss der Warzenbeisser freigesetzte Sekret Warzen zum Verschwinden bringen. Diese Vorstellung hat jedoch keine wissenschaftliche Grundlage.

Lebensraum

Der Warzenbeisser kommt von Magerrasen bis zu wenig intensiv genutzten Wiesen und Weiden vor, in denen offene, steinige Stellen und teilweise höhere, dichtere Vegetation vorhanden sind. Auch in Streueflächen und Mooren ist er anzutreffen.

Verbreitung

Der Warzenbeisser tritt in der Schweiz fast in allen Gegenden auf, mit einem Schwerpunkt im Berggebiet. Die Art ist in Deutschland und Österreich ebenfalls weit verbreitet. Das Hauptverbreitungsgebiet liegt zwischen 800 und 1600 m ü. M., selten auch in tieferen oder höheren Lagen.

Gefahren
  • Der Rückgang der extensiv genutzten Wiesen und Weiden und Streueflächen, die ein Mosaik aus offenen, steinigen Stellen und solchen mit höherer Vegetation bilden, der Umbruch von Grünland und der Rückgang von Dauergrünlandflächen sind Gründe für den Rückgang des Warzenbeissers. In Wiesen, die häufiger gemäht werden und eher strukturarm sind, ist er kaum mehr zu finden.
Mensch & Tier
Fördermaßnahmen

Gemäss dem Merkblatt der Schweizerischen Vogelwarte und des FiBL:

  • Weiden: Extensiv beweiden
  • Magerwiesen: Gestaffelte Mahdverfahren anwenden
  • Extensivgrünland neu schaffen bzw. erhalten
  • Offene Bodenstellen an Böschungen zulassen, erhalten und fördern
  • Schonendes Mahdverfahren (Balkenmäher) anwenden
Von Warzenbeisser gern gnutzt: Steinige Strukturen mit kurzer Vegetation
Beobachtungstipps
Beobachtungstipps
Sehen und hören

Der Warzenbeisser kann auf extensiv bis wenig intensiv genutzten Wiesen, extensiv genutzten Weiden und Streuwiesen beobachtet werden.

Der Warzenbeisser singt nur am Vormittag, bei sonnigem Wetter. Sein Gesang besteht aus minutenlang andauernden Reihen scharfer „zick“ Laute (8–10 pro Sekunde).

Und so tönt der Warzenbeisser
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Heuschrecken der Schweiz - ebook
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Status
migriert

Rotschopfige Sandbiene

Biologie

Die Rotschopfige Sandbiene ist eine solitäre Art, teilweise nistet sie aber auch in kleinen Gruppen in Erdnestern. Sie bildet pro Jahr eine Generation aus und ernährt sich von verschiedensten Blüten.

Lebensraum

Unter anderem am Waldrand, auf Wiesen, Lehmgruben, Parks und Gärten

Verbreitung

Häufig und weit verbreitet in Europa

Mensch & Tier
Fördermaßnahmen

Mit schütter bewachsenen Stellen im Garten gibt man der Biene eine Nistmöglichkeit. In der Nähe des Nestes kann man Weißdorn, Ahorn und verschiedenste Blumen wie die Glockenblume oder Möhren anpflanzen.

Beobachtungstipps
Beobachtungstipps

Die Männchen der Rotschopfigen Sandbiene kann man bereits im Frühling dabei beobachten, wie sie auf der Suche nach paarungswilligen Weibchen Sträucher umschwärmen. Die Weibchen kann man besonders gut beim Blütenbesuch beobachten, unter anderem auf Obstbäumen.

Status
migriert
Meta description
Artporträt der Rotschopfigen Sandbiene mit spannenden Informationen, Beobachtungstipps, Verbreitungskarte und tollen Bildern.